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Grießklößchensuppe – ein Küchenabenteuer
  • Blühender Bärlauch

Grießklößchensuppe – ein Küchenabenteuer

Grießklößchen sind neutrale Botschafter der eigenständigen Küche. Neutral – damit meine ich, dass auch Kinder sie in einer guten Bouillon oder Gemüsebrühe gerne essen. Zumindest ich als Kind habe sie gegessen – ich war schon als Kind ein gnadenloser Tester der mütterlichen Küche. (Vulgo: ich habe vieles einfach nicht gegessen, was vor allem in Gaststätten für manchen Eklat sorgte).

Kommen wir zurück zu den Grießklößchen. Man kann sie prinzipiell auf zwei Arten machen – einmal, indem man einfach Grieß, Eier, Fett mit etwas Flüssigkeit verrührt und den Teig ziehen lässt. Wenn die Masse gequollen und homogen ist, kann sie portionsweise in das siedende (nicht kochende!) Wasser.

Grießklößchen mit Brandteig

Ich gehe lieber Umwege und so kommt die andere Variante ins Spiel: Die Basis der Klößchen ist eine Art Brandteig, der aber in dem Falle mit Grieß, also dem gröberen “Mehl” erstellt wird. Hier bieten sich Hartweizengrieß oder auch Polenta an. Bei mir kam Dinkelgrieß zum Einsatz; ich bin mir nicht sicher und vielleicht gebe ich dem Dinkel nur einen Vertrauensvorschuss. Aber ich meine, die Klößchen schmecken kräftiger als mit Hartweizengrieß gemacht.

Worin besteht das Abenteuer? Nun darin, die richtige Menge Feuchtigkeit und Grieß zusammenzubringen. Ziel ist es, die Klößchen möglichst homogen, aber nicht zu locker oder zu fest werden zu lassen. Ist der Teig zu feucht, besteht Gefahr, dass die ganze Teig-Pracht aufgelöst auf der Brühe obenauf schwimmt. Eine gebundene Suppe wäre hier noch die Rettung. Die Gegenrichtung schlagen die festen Klößchen ein, die stundenlang auf dem Topfboden verharren und nach dem Herausheben noch die Konsistenz haben, eine Fensterscheibe im Wurf zu durchschlagen oder als Beilage mit Zahnarztprovsion verkauft zu werden

Kurzum: die Menge des Grießes und der Feuchtigkeit wollen sehr gut abgewogen sein. Und gerade hier verwirren viele Rezepte. Ich habe sie nicht ausprobiert, aber die Mengenangaben schienen mir z. T. abenteuerlich. 1 Liter Milch und 250 Grieß und dann noch 3 Eier – naja vielleicht hält’s zusammen durch die Eier.

Übrigens werden in Frankreich die Klößchen als quenelles bezeichnet, sie haben in den meisten französischen Rezepten auch die Form von kurzen Würstchen. Noques (das ist eher die schweizerische Version) oder Gnocchi habe ich in französischen Blogs nicht gefunden. Quenelles hin, noques her, ich mache Klößchen.

Grießklößchen

Kommen wir zum Rezept und seinen Zutaten:

  • 160 g Dinkelgrieß
  • 180 ml Milch
  • 60 g Butter
  • 1 Ei
  • 1 Tl Salz, Muskat(blüte), optional: etwas geriebener Käse und Schnittlauch.

Grißeklößchensuppe in Rinderbrühe

Milch und Butter mit einem Tl Salz aufkochen, eine Messerspitze Muskatblüte dazu geben und den Grieß in einem Schwung hineingeben, erst mit dem Schneebesen, dann mit einem Kochlöffel solange rühren, bis sich der Teig von den Topfwänden löst und homogen wird. Wenn er etwas abgekühlt ist, arbeite ich das Ei unter und lasse die Teigmasse nochmals 20 Minuten stehen. Aus dem Teig forme ich etwa 15 Klößchen**, die in siedendem, gut gesalzenem Wasser* etwa 20 Minuten brauchen bis sie an die Oberfläche steigen. Da in dem Teig relativ viel Fett ist, gebe ich die Klößchen nicht direkt in die Suppe zum garziehen.

Selbstverständlich kann ich die Grießklößchen mit Kräutern (Petersilie, Schnittlauch) verfeinern oder auch etwas geriebenen Parmesan oder Pecorino zugeben. Der Experimentierfreude sind hier nur die Grenzen des Geschmacks gesetzt.

*Das Wasser sollte nicht versalzen, aber gut gesalzen sein. Sonst kocht das Salz in den Klößchen aus und sie werden geschmacklich fade.
** Das nächste Mal würde ich sie etwas kleiner formen, dann werden sie auch schneller gar.

Grißeklößchensuppe in Rinderbrühe

Grießklößchen in Rinderbrühe

Gerd

Zutaten
  

  • 160 g Dinkelgrieß (oder hartweizengrieß)
  • 180 ml Milch
  • 1 St Ei
  • 60 g Butter

1 Tl Salz, Muskat

Anleitungen
 

  • Milch mit 1 TL Salz aufkochen und Butter hinzufügen
  • Grieß dazugeben und solange rühren, bis ein homogener Teig entsteht, der sich vom Topf löst, etwas abkühlen lassen
  • Das Ei und etwas Muskat einarbeiten und etwas ruhen lassen
  • Klößchen formen und in siedendem gesalzenen Wasser gar ziehen
  • In der Suppe nochmals erhitzen und servieren

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