Gemüsesuppe mit schwarzen Bohnen

Die Suppe haben die romanischen Länder von den Germanen übernommen – wenigstens etymologisch oder von der Wortgeschichte her. Das französische soupe oder italienische zuppa sind die romanischen Erben des Wortes, das auch noch vom Stamm her mit “saufen” verwandt ist. Die heutigen Verlegenheiten bei der Nahrungsaufnahme lassen vermuten, dass es auch die “Suppe to go” gibt, so eine Art 5-Minuten-Terrine oder Tütensuppe. Hier geht es um eine originale Gemüsesuppe, deren Zubereitung allerdings etwas mehr als 5 Minuten erfordert – je nachdem wie viele Sorten Gemüse in den Topf sollen; denn hier ist jede Suppe sozusagen ein Original.

Die schwarzen Bohnen geben der Suppe etwas mehr Substanz, außerdem schmecken sie leicht süßlich und nussig und ergänzen die Suppe geschmacklich sehr gut.

Jede Gemüsesuppe ist original

In meiner Heimat, der Pfalz (linksrheinisch!), wird die Gemüsesuppe auch Franzosensuppe genannt. Ich vermute, dass hier früher etwas Mitleid mitschwang, weil hier des Pfälzers liebste Zutat – das Schwein – keine Rolle spielt. Auf der anderen Seite schwingt hier immer auch Hochachtung vor den Leistungen der nachbarschaftlichen Küche eine große Rolle mit.

Französische Rezepte der soupe de legumes gibt es generell in zwei Spielarten: püriert und gebunden oder eben die Gemüse in kleine Stücke geschnitten in der Brühe. Auch was die Brühe angeht, gibt es Unterschiede. In der Pfalz liebt man die Gemüsesuppe auf Basis einer guten Rinderbrühe, ich selbst bevorzuge hier eine Gemüsebrühe als Basis. Ob man die selbst macht aus Zwiebeln, Karotten, Sellerie usw. oder als Fond kauft, spielt keine Rolle. Ich koche sie aus roh püriertem und mit Salz eingelegtem Gemüse.

Was alles hineindarf in die Gemüsesuppe

Bei den Bestandteilen und der Zubereitung hat man ziemlich freie Hand. In Frankreich sind die Navets fester Bestandteil – die weißen, oben violettfarben anlaufende Rüben. Die hatte ich allerdings nicht bekommen. In der Pfalz ist außerdem der Weißkohl vorherrschend, den ich aber – weil ich ihn ziemlich fade finde – durch Wirsing ersetze.

200 g schwarze Bohnen
ein kleiner Blumenkohl
ein paar Wirsingblätter
3-4 Karotten
1 Stange Lauch
1 kleine Sellerieknolle oder 3-4 Stängel Stangensellerie
3-4 El Petersilie
1,5 l Gemüsebrühe
1 Gemüsezwiebel (oder weiße)
1 Messerspitze Muskatblüte
2 El Tomatenmark (gibt der Brühe etwas Süße)
ad lib. Petersilienwurzel, Pastinake, Kohlrabi, Rüben,

Die Zubereitung der Gemüsesuppe – putzen, schnippeln, kochen

Die Bohnen weiche ich mindestens 6 Stunden ein, schütte das Einweichwasser weg und koche sie dann etwa 30 Minuten ohne Salz, bis sie gar sind. Auch das Kochwasser schütte ich dann weg. Zwiebel und Lauch halbiere ich und schneide sie in Halb-Ringe, die ich dann etwa 5 Minuten in etwas Butter andünste. Das restliche Gemüse putze sich und schneide es in kleine Stücke, den Blumenkohl zerteile ich in kleine Röschen. Aus den Wirsingblättern schneide ich die dicke mittlere Blattrippe heraus und schneide sie längs in Streifen, die ich dann nochmal quer kleinschneide.

Die Gemüsebrühe koche ich auf und verrühre das Tomatenmark darin, schmecke mit Salz und Muskatblüte. Den Blumenkohl koche ich etwa 5 Minuten vor, und gebe ihn dann mit dem restlichen Gemüse (bis auf den Wirsing) in die köchelnde Gemüsebrühe und lasse alles etwa 15 Minuten weiterköcheln. Zuletzt kommen die Bohnen und der Wirsing in die Suppe, die dann nochmal etwa 10 Minuten zieht. Dazu gibt es kein Baguette, sondern ein kräftiges angeröstetes Roggenbrot.