Ein weiterer Beitrag im Rahmen der Kooperation mit dem Weingut Gratz, Waldsee / Gesponserter Beitrag
Bei Rotwein denken die meisten wohl zunächst an Gerichte mit Nudeln/Pasta und Käse, Lamm und Rindfleisch Gerichte oder Eintöpfe – aber nicht unbedingt an Gebackenes. Für mich als Pfälzer dagegen bot das Rezept für Rotweinkuchen keine Überraschung – denn in der Pfalz ist Wein sozusagen allgegenwärtig – warum nicht auch in einem Kuchen. Selbstverständlich eignen sich für dieses Rezept weniger die herben bordeauxähnlichen Weine als vielmehr geschmeidigere. Der Gratzsche Merlot Jahrgang 2018 z.B., der hier zum Einsatz kam, ist hier ideal. Seine Aromen von dunklen Früchten wie Kirsche und Pflaume) harmonieren vorzüglich mit der Rezeptur.
Meine Backerfahrungen sind bis dato eher überschaubar, und beinhalten eigentlich eher Hefeteige für Pizzaböden, aber es war auch schon mal eine Linzer Torte dazwischen. Das Rezept für den Rotweinkuchen schien mir aber so einfach, dass ich mich ohne Bedenken daranwagte. Hier zunächst die Zutaten:
250 gr Mehl
250 gr Zucker
250 gr Süßrahmbutter
etwas Butter für die Kuchenform
4 Eier
125 ml Rotwein
150 gr geriebene dunkle Schokolade (70% Kakaoanteil oder mehr)
3 TL Kakaopulver
10 gr Weinstein*
Päckchen Vanillezucker
1 TL Zimt
Optional: etwas geriebene Tonkabohne**
Zunächst gebe ich Mehl und Zucker, die Butter warm in Stücken, die Eier und den Rotwein in eine Schüssel und mische die Zutaten gründlich durch. Bei mir kam ein Zauberstab mit Schneebesenaufsatz zum Einsatz, ich rührte so lange, bis der Teig relativ hell wurde (wahrscheinlich wegen der eingeschlossenen Luftbläschen). Der Rotwein hat hier noch wenig zur Färbung beigetragen. Erst jetzt kommen die übrigen Zutaten hinzu, nochmals habe ich alles kräftig gerührt, damit v.a. die Schokolade sich gut verteilt.
Nun muss der Teig in die Form, ich entschied mich gegen die Gugelhupfform für die Springform mit Rohrboden, was keine ganz glückliche Wahl gewesen ist. Ich habe also den Teig glatt in die ausgebutterte Form gestrichen und das Ganze in den vorgewärmten Backofen geschoben. 180 Grad ohne Umluft etwa eine Stunde, dann war er fertig. Der Kuchen bekam dann noch nach dem Stürzen eine Lasur aus Rotwein und Puderzucker und fertig war das Werk.
Der Kuchen schmeckt ausgezeichnet, besser als ein “normaler” Schokoladenkuchen, die Aromen des Weins, der Schokolade, Zimt und Vanille ergänzen sich sehr gekonnt harmonisch. Der Kuchen schmeckt süß-herb, ein changierendes Geschmackserlebnis, das ich sehr schätze. Und statt dem Kaffee passt hier auch sehr gut ein weiteres Glas des Merlots, wenn er nicht schon während der Backprozedur ausgetrunken wurde. Hier ist das Ergebnis:
Pfälzer Rotweinkuchen
Zutaten
- 250 gr Weizenmehl Type 405
- 250 gr Zucker
- 250 gr Süßrahmbutter und etwas Butter für die Form
- 4 Eier
- 125 ml Rotwein fruchtig aber nicht süß - Merlot, Dornfelder, Spätburgunder sind geeignet
- 150 gr Geriebene Schokolade >70% Kakaoanteil
- 3 TL Kakaopulver
- 1 Päckchen Vanillezucker
- 1 TL Zimt
- 10 gr Weinstein s. Anm.*
Etwas Puderzucker und Rotwein für die Glasur
Anleitungen
- Zunächst die Hauptzutaten Mehl, Zucker, Butter und Eier vermengen und gut durchrühren, dann nach und nach die Schokolade und die restlichen Zutaten einrühren.
- Eine Backform (Ideal ist m.E. eine Gugelhupfform) buttern, den Teig einfüllen, glattstreiche und bei 180 Grad ohne Umluft etwa eine Stunde backen.
- Den noch warmen Kuchen mit einer Glasur aus Puderzucker und Rotwein überziehen.
*Das Rezept sieht eigentlich Backpulver vor, das ich aber wegen seines seifigen Geschmacks ablehne. Weinstein funktionierte hier prächtig.
**Ich möchte anmerken, dass in der Tonkabohne (wie auch in bestimmten Zimtsorten) Cumarin enthalten ist. Laut European Food Safety Authority ist die Aufnahme von 0,1mg Cumarin / 1kg Körpergewicht unproblematisch, dennoch weise ich darauf hin, dass nach dem Bundesinstitut für Risikobewertung bei empfindlichen Menschen schon geringe Mengen Cumarin Leberschäden hervorrufen können. In Deutschland bekommt man meist fermentierte Tonkabohnen mit weniger Cumaringehalt.
Weitere Informationen hierzu;: https://www.bfr.bund.de/de/fragen_und_antworten_zu_cumarin_in_zimt_und_anderen_lebensmitteln-8439.html