Eines der letzten Magazine der ZEIT war dem heimischen Kochen gewidmet. In der herrschenden Krisenzeit, in der die Gastronomie völlig daniederliegt und mit jedem weiteren Tag mehr um ihre Fortexistenz bangt, entdecken anscheinend die Menschen das Kochen am eigenen Herd. Man merkt es auch daran, dass bestimmte Grundnahrungsmittel schwer oder kaum zu bekommen sind – wie z.B. Mehl.
Aber genug davon – eines der Rezepte in dem Magazin der ZEIT Nr. 17 stammt von Wenzel Pankraz, Koch und Mitinhaber des Gasthofs Forsthaus Strelitz. Es handelt sich um Leinsamen-Chips und das Rezept ist bestechend einfach. Man nehme 75 gr Leinsamen (ungeschrotet, ich nahm dunklen und Goldleinsamen gemischt), 15 gr Speisestärke, einen Teelöffel Salz und etwa 250 ml kochendes Wasser. Die Zutaten werden vermengt und mit dem Wasser aufgegossen. Nach einer guten Stunde Quellzeit kommt die Masse auf ein Backpapier und wird ausgestrichen. Das Rezept empfiehlt, auf den Brei eine Folie zu lesen und mit einem Wellholz ihn dann gleichmäßig zu verteilen. Dann bei 150 Grad für 40 Minuten in den Backofen.
Ich habe es nachgemacht. Der Brei wurde nach diesen Angaben relativ dünn, mit einem Wellholz hätte man ihn nur von einer Seite des Blechs auf die andere geschoben. Also habe ich ihn nur gleichmäßig verstrichen. Möglicherweise wäre etwas weniger Wasser besser gewesen, zumal ich vermute, dass der Druck des Wellholzes die Leinsamen etwas aufgebrochen hätte. Das habe ich aber bislang noch nicht ausprobiert. Das Ergebnis, das ich erzielt habe, war gut, aber die Leinsamen waren halt noch ganz und blieben dann zum Teil zwischen den Zähnen stecken.
Chips aus Sesam
Meine eigene Abwandlung des Rezepts für Sesamchips geht so:
- 200ml kochendes Wasser
- 100gr Sesam
- 15 gr Speisestärke
- 1 gestr. Teelöffel Salz
- Ein Esslöffel Sesamöl
Sesam, Speisetärke (ich nahm Mondamin), ein Teelöffel fleur de sel (da tut es natürlich auch ein anderes) vermengen und 200 ml kochendes Wasser darauf gießen, und mit dem Öl verrühren. Das Ganze habe ich eine Stunde stehen lassen und dann wieder auf dem Backpapier verteilt und bei 150 Grad ohne Umluft so lange (etwa 45 Minuten) gebacken, bis die Ränder sich bräunlich verfärben.
Die Chips schmecken sehr gut, nussig und zergehen quasi im Mund. Man kann sie als Amuse gueule mit etwas gesalzener Créme fraîche servieren.